Trockene Blumen
Trockene Blumen

Die Fallzahlen steigen gerade dramatisch an und die zweite Welle überrollt uns. Das macht mir mindestens so viele Sorgen wie der harscher werdende Umgangston 😳

Ich bin ein Kriegskindkind 😔

Sag ich nicht gerne, weil ich dann immer an mein wahres Alter erinnert werde. 😉
Sag ich auch nicht gerne, weil ich viele Jahre gebraucht habe, bis ich die „ererbten“ Dinge wie Angst, Minderwertigkeit, Aufbewahrungszwang ebenso überwinden konnte wie die „mitgelieferten“ Vorurteile und Dünkel. 😔

Die Generation meiner Eltern musste im Krieg erwachsen werden. Sie haben sich das nicht ausgesucht, ebensowenig wie wir uns die Pandemie ausgesucht haben.
Sie haben Angst gehabt, vor Sirenen, Fliegerbomben, Hunger und Tod. Und sie haben Hunger, Zerstörung und Tod erlebt. Haben ihr Heim und geliebte Menschen verloren und waren selbst in Gefahr.
Und waren doch erst zehn, zwölf Jahre alt.

Das kommt mir gerade ständig hoch, wenn Menschen sich über Masken und „Freiheitsberaubung“ aufregen.
Keine Party heute, kein Fußballspiel im Stadion, kein Karneval, keine Arbeit.
Gefällt mir auch nicht, aber es muss nun gerade mal sein.
Ich versuche, wie immer, das beste daraus zu machen.
Werde aber oft runtergezogen durch diejenigen, die es einfach nicht einsehen wollen, dass es gerade so ist.

Bei Instagram las ich bei einem jungen Pfarrer Gedanken zu dem Thema Krise.
Dass es nämlich für uns alle, besonders für die, die keine Eltern oder Großeltern haben, die den Krieg (oder sogar zwei) erleben mussten und ihre Gefühle „vererbt“ haben, die erste wirkliche Krise im Leben ist.
Und dass wir erst lernen müssen, wie wir damit umgehen können.
Und wahrnehmen und schätzen, was trotzdem gut ist:
Liebe Menschen, die uns Halt geben.
Die Natur, die funktioniert als wäre nichts geschehen.
Und dann zu der Einsicht gelangen können, dass es uns trotz aller Einschränkungen immer noch ganz gut geht.
Lasst uns zusammen lernen:
zusammenzuhalten und uns zu unterstützen, ruhig und sachlich miteinander zu reden und nicht etwa unsere Nachbarn zu denunzieren;

Frieden zu halten und zu schaffen.

Lasst es Euch gut gehen 😍

2 Comments

  • Wie Recht Du hast! Und wir haben es doch so einfach: Maske auf, wann immer man das Haus verlässt, und raus an die frische Luft statt ins Gedrängel. Das tut uns allen gut und hält uns gesund. O.K, absolut sicher ist man nicht vor einer Ansteckung, aber dadurch dass man im Straßenverkehr aufpasst ist man auch nicht sicher, dass man nicht überfahren wird.
    Wir haben es in der Hand und müssen kaum was dafür tun, sondern einfach nur was lassen.
    Wieviel schwerer hatte es da die Kriegsgeneration.
    In diesem Sinne, vielen Dank für Deine Worte, ich kann dir nur zustimmen.

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