Wie bekomme ich den Stress in den Griff?

Sicher kennen Sie das: der Chef nervt, eine E-Mail nach der anderen kommt an, das Telefon klingelt, der Kollege will auch noch was wissen…. später geht’s dann zum Sport, mit Freunden ausgehen…

Oder die Kinder müssen zur Schule, der Job ruft, später wartet die Bügelwäsche, der der Einkauf, das Mittagessen…….

Vor lauter Stress bleibt keine Zeit zum Durchatmen, keine ruhige Minute,  wir rennen immer weiter, schneller… Die Hektik nimmt zu und unser Wohlbefinden ab. Viele Menschen sehnen sich danach, einmal abschalten zu können, entspannen zu können, aber selbst im Urlaub und beim Sport gelingt es nicht. Oft sind seelische und gesundheitliche Rückschläge wie Schlafstörungen, Konzentrationsmangel, Ängste und Unruhe die Folge.

Entspann dich, bleib locker, komm mal runter….sind die Tipps, die wir von Freunden und Verwandten, vielleicht sogar vom Arzt zu hören bekommen.

Leichter gesagt als getan!

Wie kann ich wirksam Entspannen?

Mit dem Autogenen Training (kurz: AT) steht uns eine Entspannungstechnik zur Verfügung, die in den 1920er Jahren von Dr. J.H. Schultz aus der Hypnose entwickelt wurde und seitdem in Therapie und Prävention immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Doch viele wissen nichts mit dem Begriff „Autogenes Training“ anzufangen und sind unsicher, wie es funktioniert. Daher möchte ich heute einmal den Versuch einer leicht verständlichen Vorstellung des Autogenen Trainings machen.

Wie funktioniert AT?

„Autogen“  bedeutet frei übersetzt: aus sich selbst hervorbringen, von innen heraus. Gemeint ist also: Die Entspannung selbst von innen heraus herstellen. Dies erreicht man mithilfe bestimmter Sätze, wie z.B. „Ich bin ruhig“, die man sich selbst immer wieder sagt und sich so gewissermaßen die Entspannung selbst „einredet“. Das klingt ziemlich einfach – ist es auch! Aber nur, wenn man es regelmäßig anwendet, um genauer zu sein: immer wieder trainiert. In der Grundstufe des AT bringt man sich mit acht Übungssätzen in einen Zustand tiefer Entspannung, in der sich Körper, Seele und Geist erholen können. Man übt -bestenfalls täglich- eine Viertelstunde. In dieser Zeit werden die Körperfunktionen auf ein Mindestmaß, ähnlich wie beim Schlaf, heruntergefahren und die Erholung setzt ein.

Körper, Seele und Geist können sich erholen und wieder ihre geforderten Funktionen ausführen. Dadurch wird unser Immunsystem gestärkt, die Nerven kommen zur Ruhe und unser Gehirn läuft zur Hochform auf.

Wie kann ich Autogenes Training lernen?

Natürlich gibt es eine Fülle von Büchern zum Thema, CDs und selbst im Netz gibt es Anleitungen. Das Problem bei Büchern ist, dass sie oft nicht genügend Motivation liefern, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden und anzufangen. Denn wirklich lernen kann man Autogenes Training nur durch TUN, nicht durch lesen.

Bei CDs kommt dazu, dass die Entspannung von außen erzeugt wird, also vom Medium, und nicht, wie oben erklärt, aus mir selbst – von innen heraus. Das hat zur Folge, dass die Übungssätze nicht richtig funktionieren, wenn man sie braucht. Und wer hat schon in einer Stresssituation einen CD-Spieler mit dabei?

Stellen Sie sich eine Situation mit Ihrem Chef vor, Sie zittern schon, Ihr Herz rast, die Knie werden weich: Wenn Sie Autogenes Training gelernt haben, können Sie sich nun in Gedanken sagen: Ich bin ganz ruhig. Da Sie diesen Satz schon tausende Male eingeübt haben, werden Ihre körperlichen Symptome verschwinden, Sie können ganz ruhig mit dem Chef verhandeln.

Wenn Sie Autogenes Training nur von einer CD kennen, wird der Satz „Ich bin ruhig“ Ihnen nicht weiterhelfen und Sie werden wohl kaum zu Ihrem Chef sagen: „Moment, ich muss mal gerade meine CD anmachen um mich zu beruhigen“… 😉

Die beste Möglichkeit zum Erlernen dieser Entspannungstechnik ist der Besuch eines Kurses bei einer qualifizierten Trainerin/Entspannungspädagogin oder einem qualifizierten Trainer/Entspannungspädagogen. Dort bekommen Sie eine genaue Anleitung, wie Sie sich selbst in den Entspannungszustand versetzen. Außerdem hat sie oder er auch Tipps und Tricks für leichtes Lernen bereit. Sie werden dort auch die Möglichkeit heben, z.B. bei einer Schnupperstunde, zunächst einmal unverbindlich auszuprobieren, wie’s funktioniert.

In diesem Sinne: Probieren Sie es aus!

….und:

Immer ruhig bleiben! 🙂

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